Design Challenges
Das ist dringend notwendig, geht es dem Anfang 2021 gestarteten Format doch darum, das deutsche Bildungssystem bei einer Herkulesaufgabe zu unterstützen: der digitalen Transformation. Genau dafür, so die Grundidee, ist ein strukturierter Austausch aller Akteure essenziell, insbesondere zwischen Schulen und Schulträgern. An insgesamt drei Online-Tagen im letzten Jahr brachte das Forum Bildung Digitalisierung deshalb Vertreter:innen beider Seiten zusammen, um in einen gemeinsamen Austausch zu kommen.
Beim dritten und letzten Termin am 10. Dezember 2021 lernten die Teilnehmenden dann unter Anleitung von Nadine Lietzke-Schwerm die Kreativtechnik Design Thinking kennen, eine inzwischen in vielen Kontexten bewährte Methode, um komplexe Probleme aus einer nutzer:innenzentrierten Perspektive anzugehen. In einem ersten Schritt ging es darum, sogenannte Design Challenges zu entwickeln. Das sollten zunächst breit angelegte Fragestellungen sein, die den Teilnehmenden an der Nahtstelle zwischen Pädagogik und Verwaltung besonders am Herzen liegen. Diese Challenges, etwa die Entwicklung neuer Lehr- und Lernkonzepte oder die Etablierung kooperativer Teilhabemöglichkeiten, wurden im nächsten Schritt dann genauer definiert. „An dieser Stelle ist es wichtig, sich zu fragen: Wer genau hat das Problem und in welchem Kontext?“, so Veronika Schönstein, die zusammen mit Martin Fugmann und Nadine Lietzke-Schwerm, allesamt Mitarbeiter bei Designed Education, den Online-Tag moderierte.
Für die „Entwicklung neuer Konzepte“ bedeutete das etwa, „Lehrkräfte in den Blick zu nehmen, die ein lehrendenzentriertes Rollenverständnis und Angst vor Neuem haben“, wie es eine Gruppe formulierte. „Das zwingt zu Konkretisierung und ist wichtig, sich wirklich intensiv mit der Zielgruppe auseinanderzusetzen“, so Schönstein. „Und immer dann, wenn man glaubt, eine Lösung gefunden zu haben, sollte man sich fragen: Für wen ist etwas anders geworden und was?“ Schulen und Schulträger könnten dann besonders effektiv zusammenarbeiten, wenn es gelinge, Probleme multiperspektivisch anzugehen. Und genau dabei unterstütze dieser Ansatz. „Manchmal kommen dabei Aspekte zum Vorschein, die gar nicht mit der Schule konkret zu tun haben, sondern mit der Situation zu Hause. Die aber der Schulträger ganz anders in den Blick nehmen kann“, erklärte Veronika Schönstein.