Wie gestaltet man den Schulbetrieb in Zeiten von Schulschließungen? Es gibt einen allgemeinen Bereich, auf den man sich grundsätzlich schulweit verständigen kann. Dazu gehört, dass man den Lehrkräften vielfältige Anregungen und Wege anbietet, wie sie das Lernen aus der Ferne für ihre Schülerinnen und Schüler organisieren können. Es gibt keinen vorgeschriebenen Weg, denn jede Lehrkraft sollte mit Fingerspitzengefühl entscheiden, wie sie mit ihrer Lerngruppe vorgeht, wobei alle Voraussetzungen sorgfältig zu beachten sind: die der Schülerinnen und Schüler, der Technik, der Erfahrung der Lehrkraft. Dann rate ich davon ab, den Stundenplan eins zu eins ins Digitale zu übersetzen, sondern rate eher zu den Chancen asynchronen Lernens.
Jüngere Schülerinnen und Schüler benötigen möglicherweise mehr Struktur als ältere – auch hier sind individuell sinnvolle Entscheidungen gefragt. Es sollte nicht übersehen werden, dass diese Situation für viele Schülerinnen und Schüler diverse Schwierigkeiten bereithält: das plötzliche Wegfallen des sozialen Rahmens oder private Einschränkungen wie das Betreuen von Geschwistern. Daher bitte kein Aufgabendruck, sondern eher empathische Kommunikation und kreative Aufgaben, wo es sinnvoll und möglich ist, zum Beispiel eine Corona Reading Challenge im Deutschunterricht, in der die Schülerinnen und Schüler eigene Lektüren auswählen, individuell darüber reflektieren und im spielerischen Wettbewerb ihre Kreativität unter Beweis stellen.