Mehr Freiräume für Lehrende
Mehr Zeit, die Gelegenheit kurz aus dem Hamsterrad des Schulalltags herauszutreten – nicht nur, um einen Beamer richtig anzuschließen, sondern sich vielleicht ganz grundsätzlich über digitale Unterrichtsgestaltung Gedanken machen zu können – dies war auch einer der zentralen Punkte in der Präsentation des Gerda-Taro-Gymnasiums Leipzig. Konkret ging es um das Thema „Teamteaching auf digitalen Plattformen.“ Zwar habe man im Lockdown, so wurde berichtet, mehr gearbeitet denn je, konnte aber dennoch koordinierter agieren und habe sich damit mehr Freiräume für die individuelle Betreuung von Schüler:innen geschaffen. Ermöglicht wurde dies durch den Einsatz digitaler Hilfsmittel wie einer Lernplattform, Erklärvideos und dem Einrichten einer Videokonferenz für Feedbackgespräche. Dennoch gehe es im Kern um mehr als digitale Tools, so ein Mitglied des Kollegiums. Digitalisierung könne nicht durch Technik allein gelingen, sondern müsse eingebunden sein in eine bestimmte Lehr-Lernkultur: das Auflösen von Klassenstrukturen, selbstbestimmtes Lernen und Kooperationsmöglichkeiten unter Lehrkräften. Die Herausforderung sei es jetzt, so eine Teilnehmerin, die Impulse aus dem Lockdown hinüberzuretten in den post-pandemischen Alltag.
Dass dies immer stärker auch von der Politik erkannt wird, betonte Herbert Wolff, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Kultus. Alle Bundesländer hätten inzwischen massiv investiert, unter anderem in die Bereitstellung von Lernmanagementsystemen und die Entwicklung Intelligenter Tutorieller Systeme (ITS). Diese sollen den Bildungsprozess nachhaltig verbessern und die Lehrkräfte entlasten. „Guter Unterricht lebt davon, dass diejenigen, die mehr Unterstützung bedürfen, diese erhalten und gleichzeitig besonders leistungsstarke Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung gefördert werden“, so Wolff.