Meldung | veröffentlicht am 03.07.2025
Orientierungspapier zu Smartphone-Nutzung an Schulen
von Maike Karnebogen
Die Debatte um ein Smartphone-Verbot in der Schule prägt den bildungspolitischen Diskurs. Ein neues Orientierungspapier des Forum Bildung Digitalisierung gibt einen Überblick über wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Smartphone-Verboten sowie zur Rechtslage zur Smartphone-Nutzung in den Bundesländern und in ausgewählten internationalen Ländern. Ergänzt wird es durch Praxisbeispiele aus Schulen und Handlungsempfehlungen von Jugendlichen, die Impulse für die schulische Praxis bieten.

Die Debatte um Smartphone-Verbote in Schulen prägt den bildungspolitischen Diskurs. Ein Verbot privater Smartphone-Nutzung an Schulen könnte einerseits eine Chance sein, die Konzentration im Unterricht und das soziale Miteinander zu fördern. Andererseits besteht die Gefahr, dass pauschale Verbote dazu führen, dass die Relevanz der Stärkung von Medienkompetenzen im schulischen Kontext wieder abnimmt. Zugleich fließen in die aktuelle Diskussion neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft ein, die auf mögliche negative Auswirkungen intensiver Smartphone- und Social-Media-Nutzung hinweisen – von Konzentrationsproblemen bis hin zu Belastungen der psychischen Gesundheit. Auch der Ruf nach einer stärkeren Regulierung sozialer Medien und der konsequenten Umsetzung von Altersbeschränkungen gewinnt in diesem Zusammenhang an Bedeutung. Die Diskussion bewegt sich damit im Spannungsfeld zwischen Jugendschutz, Bildungsauftrag und der gesellschaftlichen Verantwortung, der zunehmend digital geprägten Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden.
Das Orientierungspapier „Smartphone-Nutzung an Schulen“ soll zur Versachlichung der mitunter aufgeladen geführten Debatte beitragen. Es wirft ein Schlaglicht auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Smartphone-Verboten auf Lernprozesse und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Die Erkenntnisse wurden zudem von Prof. Dr. Katharina Scheiter, Professorin für Digitale Bildung an der Universität Potsdam, kommentiert. Ein Überblick zur geltenden Rechtslage in den Bundesländern bietet Orientierung für die konkrete Regelung vor Ort. Praxisbeispiele aus zwei Schulen und ein Blick in das internationale Umfeld liefern zusätzliche Impulse.

Schüler:innen kommen in der Debatte um Smartphone-Verbote bislang selten zu Wort. Eine Fokusgruppe aus Jugendlichen hat deshalb Handlungsempfehlungen entwickelt. Ihre Erfahrungen und ihre daraus abgeleiteten Sichtweisen geben Akteur:innen aus der Schulpraxis, Politik und Verwaltung wertvolle Anregungen. An der Fokusgruppe beteiligt haben sich Maya Luttenberger, die rheinland-pfälzische Landessiegerin von Jugend debattiert, sowie Jugendliche aus dem Beteiligungsprojekt Generation BD, das vom Forum Bildung Digitalisierung gemeinsam mit der Deutsche Telekom Stiftung initiiert wurde
Das Orientierungspapier „Smartphone-Nutzung an Schulen“ finden Sie hier zum Download:
Download PDFSpotlight BD zur Smartphone-Nutzung an Schulen
Über das Thema diskutieren wir am 1. September 2025, 16:00 bis 17:30 Uhr auch in einer Online-Veranstaltung in unserer Reihe Spotlight BD. Zu Beginn hält Nele Hirsch, Pädagogin und Gründerin des eBildungslabor, einen einleitenden Vortrag mit pädagogischen Impulsen zur Debatte um Smartphone-Verbote in der Schule. Im Anschluss diskutieren wir mit Quentin Gärtner, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Prof. Dr. Katharina Scheiter, Professorin für Digitale Bildung an der Universität Potsdam, sowie Vertreter:innen aus Politik und Schulpraxis über die Frage, wie es gelingt, einen produktiven Umgang mit Risiken der Nutzung von Smartphones bei Kindern und Jugendlichen zu finden, Medienkompetenz zu fördern und die digitale Schul- und Unterrichtsentwicklung voranzubringen.
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