Erfahrungen teilen
Zentral blieb zunächst die Frage, wie bereits gesammeltes Erfahrungswissen freier und öffentlicher Schulträger aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands gewinnbringend aufbereitet werden könnte. Das zum Kick-off der Veranstaltungsreihe präsentierte Projekt „Schule und digitale Bildung“, ein Kooperationsprojekt zur Schul- und Unterrichtsentwicklung in der Bildungsregion Kreis Gütersloh, bildete hierzu die Blaupause. Ein in diesem Rahmen entwickeltes Konzept zur Intensivierung des Dialogs zwischen Schulträgern und Schulen (Runde Tische), sowie ein Reflexions- und Planungsinstrument für Digitalisierungsprozesse (Matrix) wurden in Form kurzer Textskizzen, sogenannter Factsheets, präsentiert und diskutiert. Wobei ausdrücklich erwünscht war, weitere Beispiele aus anderen Regionen mit in den Pool möglicher Handreichungen aufzunehmen.
So berichtete die Vertreterin eines Schulträgers aus dem nordrhein-westfälischen St. Augustin von ihren eigenen Erfahrungen im Aufbau einer Arbeitsgemeinschaft zur Medienkoordination bestehend aus Medienkoordinator:innen der Schulen, Berater:innen des Medienkomptenzteams sowie der Vertretung des Schulträgers.Diese Arbeitsgruppe bildet die operative Ebene für beispielsweise die technische Ausstattung mit digitalen Unterrichtsmitteln der Schulen. In einer übergelagerten Steuerungsgruppe, welche auf der strategischen Ebene agiert, wird ein möglichst breites Spektrum unterschiedlicher Akteure abgebildet – von Politik und Schulträger bis hin zu Eltern- und Schüler:innenvertretern sowie externen Dienstleistern. Aufgabe des Schulträgers in St. Augustin ist es die stattfindenden Treffen zu koordinieren und zu leiten, mit dem Ziel, unter anderem die Erarbeitung von Standards, die Durchführung, Vor- und Nachbearbeitung der Gremien und die Koordinierung baulicher Maßnahmen (etwa zur Gebäudeverkabelung) mit allen Akteuren abzusprechen und schlussendlich die geforderten Maßnahmen zu beschließen Die Arbeits- und Steuerungsgruppe kommt, gerade coronabedingt, aktuell im vierteljährlichen Rhythmus zusammen.
Ganz anders stellt sich die Situation eines privaten Schulträgers im süddeutschen Lörrach dar. An fünf Standorten werden rund 2.200 Schüler:innen unterrichtet, die Wege sind kurz, die Strukturen weniger komplex. Die Koordination sämtlicher Belange rund um das Thema Digitalisierung übernimmt eine IT-Steuergruppe, bestehend aus Schulleitungen, Vertreter:innen der Lehrer:innenschaft und des Service-Betriebes sowie eines IT-Chefs. Diskutiert und entschieden werden hier nicht nur konkrete Fragen bezüglich technischer Infrastruktur und Ausstattung, sondern grundsätzliche Überlegungen zur langfristigen Strategie der Unterrichtsentwicklung. Ganz anders als in St. Augustin gelangen die Inputs zwar auf direktem Weg, dafür aber recht unstrukturiert, in das Entscheidungsgremium. Auch die Treffen der Steuergruppe finden wöchentlich, also in viel engerer Taktung, statt.