Konferenz Bildung Digitalisierung 2025

Demokratiebildung ist der Schlüssel zu einer selbstbestimmten Teilhabe an der Gesellschaft und zentral für den Aufbau von Resilienz im Zuge von umfassenden Transformationsprozessen. Demokratiebildung lebt von aktiver Partizipation und konkretem Handeln, denn sie vermittelt nicht nur Wissen über demokratische Prinzipien, sondern fördert auch kritisches Denken und die Fähigkeit, sich in einer von Technologien geprägten Welt digital souverän zu bewegen. Angesichts der aktuellen politischen Lage in Deutschland und der Welt, in der populistische Strömungen zunehmend an Einfluss gewinnen und die Angst vor Kriegen und politischen Konflikten wächst, wird Demokratiebildung noch bedeutsamer. Besonders in Schulen spielt die Förderung demokratischer Kompetenzen eine zentrale Rolle: Digitale Medien eröffnen neue Wege für mehr Partizipation und Mitbestimmung an schulischen und demokratischen Prozessen. Es geht darum, Schüler:innen nicht nur die formalen Strukturen der Demokratie zu lehren, sondern sie aktiv in die Gestaltung ihres (schulischen) Umfelds miteinzubeziehen. Nur so kann eine nachhaltige, partizipative Schulkultur entstehen, die demokratische Werte im Alltag verankert.

Digitale Souveränität erfordert für die Bildungssteuerung nicht nur die gesellschaftliche Unabhängigkeit von externen Anbietern und Plattformen, sondern auch systemische Rahmenbedingungen, um digitale Technologien und Infrastruktur flächendeckend sicher, effektiv und sinnvoll zum Einsatz bringen zu können. Dafür stehen schulische Führungskräfte im Sinne von Digital Leadership in der Verantwortung, eigenständig im Rahmen des rechtlichen Möglichkeitsraums zu handeln und zu entscheiden. Notwendige Gelingensbedingungen für eine digital souveräne Bildungssteuerung sind auch eine veränderte Governance im Zusammenwirken innerer und äußerer Schulangelegenheiten und eine zeitgemäße Interpretation von Schulautonomie.

Personalisiertes Lernen ermöglicht eine aktive Mitgestaltung des eigenen Lernprozesses, abgestimmt auf individuelle Potenziale und Begabungen, Interessen sowie Lernziele. Dabei können digitale Technologien und Künstliche Intelligenz (KI) die Souveränität, Autonomie und Eigenverantwortung der Lernenden unterstützen. Digitale Tools und adaptive Lerntechnologien bieten maßgeschneiderte Empfehlungen und Echtzeit-Feedback, sodass Lernende ihren Lernprozess aktiv steuern können. Lehrkräfte übernehmen dabei eine beratende und unterstützende Rolle und entwickeln ihr professionelles Selbstverständnis in der digitalen Transformation weiter. Begleitet wird diese Entwicklung durch die wachsende Bedeutung von Lerndaten sowohl im Kontext der Generierung als auch bei der Nutzung und Gestaltung personalisierter und flexibler Lernpfade.

Um die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten, ist eine breite Kompetenzentwicklung über technisches Wissen hinaus notwendig, die alle schulischen Akteure befähigt, digitale Tools selbstbestimmt und sinnvoll in ihren Arbeitsalltag zu integrieren und somit souverän im eigenen Lern- und Lehrprozess zu agieren. Schüler:innen, Lehrkräfte, Schulleitungen und weitere schulische Führungskräfte sowie Akteure in der Bildungsverwaltung müssen digital souverän handeln können. Dies erfordert nicht nur die Qualifizierung aller Akteure, sondern auch eine systematische Verankerung von Zukunftskompetenzen wie Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und Kritisches Denken sowie Selbstregulationskompetenzen in Lehr-Lernprozessen, veränderte Prüfungsformate und Curricula und eine Weiterentwicklung der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte.